Schubertgasse


Seit 1862. 1779 Ziegelgassel, auf dem Ziegelofen Bergelgassel; 1779 Brunngasse (nach zwei Brunnen, die vor den Häusern Nr. 5 und Nr. 19 auf der Gasse standen); 1808, 1825 Brunngasse.

Franz Schubert, Komponist, geb. 31. Jänner 1797, gest. 19. November 1828 auf der Wieden, kam im Hause Nußdorfer Straße 54 (damals Himmelpfortgrund 72 "Zum roten Krebsen") zur Welt. Als er vier Jahre alt war, übersiedelten seine Eltern in das Haus Himmelpfortgrund 10 (heute Säulengasse 3), wo die Lichtentaler Pfarrschule untergebracht war, an der Schuberts Vater als Lehrer wirkte. Von Oktober 1808 bis August 1813 wohnte Schubert als Hofsängerknabe und Zögling in der Anstalt auf dem heutigen Dr. Ignaz Seipel-Platz, von 1813 bis Ende 1817 als Schulgehilfe seines Vaters wieder in der Säulengasse 3 (Gedenktafel). Vater Schubert war Ende des Jahres 1817 über sein Ansuchen vom Himmelpfortgrund als Lehrer in die Roßau versetzt worden und zog mit seiner Familie zu Neujahr 1818 in das in der Grünentorgasse gelegene Schulhaus (1913 demoliert; heute Schubertschule Nr. 11) ein. Hier wohnte Schubert von 1818 bis 1825; 1818 quittierte er den Schuldienst, erteilte Musikunterricht und widmete sich ausschließlich seinen Kompositionen. Am 1. September 1828 zog er zu seinem Bruder Ferdinand in die Kettenbrückengasse 6, wo er am 19. November 1828 starb. Das Leichenbegräbnis fand am 21. November auf dem Währinger Friedhof statt. Auf Anregung von Hofkapellmeister Josef Hellmesberger wurden 1888 die Leichen Beethovens und Schuberts exhumiert und in Ehrengräbern auf dem Zentralfriedhof wieder beigesetzt (Schuberts Beisetzung erfolgte am 23. September); der Währinger Ortsfriedhof heißt seit 1925 "Schubertpark". Am 18. November 1928 wurde der Schubertbrunnen an der Ecke Alserbach und Liechtensteinstraße enthüllt. - Mit 15 Jahren schrieb Franz Schubert seine erste Ouvertüre, mit 16 Jahren eine Symphonie, mit 17 Jahren begründete er das moderne deutsche Lied. Als er mit 31 Jahren starb, hinterließ er 7 Messen, 9 Symphonien, 11 Ouvertüren, die Musik zu 16 Bühnenwerken, 30 Kammermusikwerke, über 80 Chöre, 450 Klavierstücke und über 600 Lieder.