Spitalgasse


1778 von der Alser Straße bis zur Mariannengasse Adlerzeil (nach dem Hausnamen "Zum schwarzen Adler", Mariannengasse 2, Erstnennung, TB. 1719); 1784 Schwarzadlergasse; 1787 Stiftgasse (nach den Stiftungen, die zum Bau des Großarmenhauses führten); 1788 Adlergasse; 1797 Spitalgasse; 1827 Stiftgasse oder Spitalgasse; 1837 Stiftgasse bis 1844; dazwischen 1840, 1842, 1843707, 1845, 1846 Spitalgasse; bis 1862 hieß der Teil von der Lazarettgasse bis zur Währinger Straße zuerst Am Alserbach, später (1825) Am Alserbach.

Johann Theobald Franckh (Franckhplatz), Dr. juris., Röm. Kays. May. Rath und Regent des Regiments der n. ö. Stände, hatte mit Testament vom 12. August 1686 in der Alstergassen im oberen Schaffernack mehrere Grundstücke (Hofstätten) zur Errichtung eines Soldatenspitals (für abgedankte und invalide Soldaten) gewidmet. Die Anstalt führte den Titel "Großarmenhaus". Sie wurde 1726 durch die Thavonatsche (Thavonatgasse) erweitert und umfasste 1733 fünf Höfe. Im Großarmenhaus fanden 800 Arme, 600 Soldaten und 150 Studenten Unterkunft. Für den Lebensunterhalt bekam ein Mann täglich neun, eine Frau sechs und ein Kind drei Kreuzer. Die Studenten mussten öffentliche Collegia besuchen und standen unter der Aufsicht eines geistlichen Präfekten; nebst Freiquartier erhielten sie täglich sechs Kreuzer für ihre Verpflegung. Bald beherbergte das Großarmenhaus auch Kranke, Wöchnerinnen, Arme, Sieche, Irrsinnige, Waisenkinder, Witwen, später Bettler.

Kaiser Joseph verfügte 1783 die Aufhebung der Anstalt. Die Invaliden mussten in das Johannesspital an der Landstraße, die Zivilarmen in das "Bäckenhäusel" und "Zum blauen Herrgott" übersiedeln. Nach teilweisem Abbruch und Umbau des Gebäudes wurde am 16. August 1784 das "Allgemeine Krankenhaus" eröffnet.