Berggasse


Seit 1862. Unter den Holzern hieß 1357 die Gegend an der unteren Berggasse (von der heutigen Servitengasse bis zum Donaukanal); seit 1784 hieß dieses Stück Holzstraße, das obere Stück Bergstraße; der Teil von der Liechtensteinstraße bis zur Porzellangasse 1778 Am Glacis (lt. Verordnung vom 22. Oktober 1858 in die Bergstraße einbezogen). Seit 1862 gemeinsame Bezeichnung Berggasse.

Der Teil gegen die Währinger Straße (einst ein mit Reben bepflanzter Hügelrücken) hieß Schottenberg, Schottenpoint, Schottenbühel, Leiten oder Ochsenberg. Point, peunt, ahd. piunt, wurde ein Grundstück genannt, das dem Gemeindeviehtrieb verschlossen und daher in der Regel eingezäunt war. Dem Besitzer stand das freie Verfügungsrecht zu, er war beim Anbau (meist Kraut, Hanf, Flachs, Gras) nicht an den Flurenzwang gebunden; peunt vertritt vielleicht den heutigen Begriff "Garten". Bühel, Pühel = Hügel, Anhöhe. -. Die Glacisgründe längs der Berggasse wurden zur Lagerung der Brennholzvorräte benützt und auf Anordnung vom 4. Juli 1853 an Baulustige versteigert. Hier entstand "Neu-Wien". Das Holz dieser Lagerplätze geriet im Laufe des 19. Jahrhunderts zweimal in Brand (Nacht vom 8. zum 9. Dezember 1805 und Nacht vom 2. zum 3. September 1883); die Brände stellten eine ernste Bedrohung für die Stadt dar.