Hörlgasse


Seit 1870. Josef Georg Hörl, Bürgermeister von Wien (1773-1804). Hörl, geboren 22. August 1722 zu Wien, trat, 25 Jahre alt, in öffentliche Dienste. Am 9. März 1747 wurde er zum Stadt- und Landesgerichtsbeisitzer, am 24. Mai 1760 zum Magistratsrat gewählt, am 20. November 1764 zum erstenmal zum Stadt- und Landrichter ernannt, welche Würde er nicht weniger als siebenmal bekleidete. Am 16. Februar 1773, 52 Jahre alt, wurde er feierlich als Bürgermeister eingesetzt, welches Amt er 31 Jahre hindurch bekleidete. Am 14. März 1797 - nach 50 Dienstjahren - wurde er mit der Goldenen Verdienstmedaille und dem Titel eines nö. Regierungsrates (kais. Rat war er schon seit 1. März 1780) ausgezeichnet. Bei seiner Versetzung in den Ruhestand erhielt er die Würde eines k. k. Hofrats. Er starb am 10. Dezember 1806. Von den unter seiner Verwaltung vorkommenden wichtigen Begebenheiten sind hervorzuheben: 1776 Abbruch des Roten Turms und Beleuchtung des Glacis; 1778 Pflasterung der Straßen der Stadt mit Granitsteinen; 1779 Eröffnung des Taubstummeninstituts; 1782 Entstehung der Baumreihen zwischen der Stadt und den Vorstädten;

Aufhebung der Friedhöfe innerhalb der Linien Wiens und Untersagung aller Begräbnisse in der Stadt und in den Vorstädten; 1792 Abbruch der Häuschen und Buden auf dem Stephansplatz; 1793 Freiwilliger Beitrag der Bürger Wiens zu den Kriegskosten; 1798 Tumult der Wiener Bevölkerung gegen den französischen Gesandten Bernadotte; 1799 Durchzug der russischen Hilfstruppen durch Wien; Bau der Wasserleitung in der Alservorstadt; 1800 Bau der Franzensbrücke.