Reznicekgasse


Seit 1955, vorher Wagnergasse. 1712, 1715, 1720, 1740 in der Breyhaus gassen (Liechtensteinsches Brauhaus); 1716 in der Untern Breyhausgassen; 1778 untere Kirch- oder Wagnergasse; 1778 untere Kirchgasse; 1778, 1809 Wagnergasse (seit 1776 Wagner nachweisbar, Wagnerhaus Nr. 9); 1792, 1796 in der sogenannten Wagnergasse; 1778 ein Teil 3 Hasengasse (nach dem Hausnamen "Zu den 3 Hasen", Wagnergasse 16, Erstnennung 1707).

Emil Nikolaus von Reznicek, Komponist, geb. am 4. Mal 1860 in Wien, gest. am 2. August 1945 in Berlin. - Als Sohn eines österreichischen Feldmarschall-Leutnants und einer aus dem rumänischen Fürstengeschlecht der Ghika stammenden Mutter wuchs er in einer Familie auf, in der Hausmusik sehr gepflegt wurde. Kein Wunder, dass sich der Knabe ganz der Musik widmete. Zuerst stellten sich die Eltern gegen die Berufswahl ihres Sohnes, und dieser musste, nach dem Besuch des Gymnasiums, in Graz Jus studieren, bis er seine Ausbildung am Leipziger Konservatorium durchsetzte. Nach dem Abschluss der Musikstudien wirkte er als Kapellmeister in Zürich, Stettin, Berlin, Jena Lind Bochum, war zwischendurch zwei Jahre Militärkapellmeister in Prag, um dann in Weimar, Mannheim und an der Komischen Oper in Berlin zu dirigieren und gleichzeitig eine erfolgreiche Lehrtätigkeit auszuüben. Er fand daneben noch Zeit zum Komponieren und beendete schließlich seine Lehrtätigkeit (1899). Seine heitere Oper "Donna Diana", deren reizende Ouvertüre auch Eingang in den Konzertsaal fand, machte ihn in weitesten Kreisen bekannt. Erfolgreich meisterte Reznicek auch schwere Stoffe, so etwa in den Opern "Ritter Blaubart", "Holofernes" (nach Hebbel) oder in seiner Musik zu Strindbergs "Traumspiel". Sein Gesamtwerk umfasst 15 Opern, zwei Operetten, Musik zu mehreren Schauspielen, drei symphonische Dichtungen, vier Symphonien, Suiten, Ouvertüren, Violinkonzerte, Kammer- und Orgelmusik sowie Lieder.