Roßauer Lände
Seit 1919.
1337 an dem obern griezze (Grieß = sandige Uferstelle, Ufer überhaupt).
Im Mittelalter folgte auf dem Salzgrieß stromaufwärts vor dem Werdertor zunächst die Zeile oder Gegend unter den Fischern usw. bis zum oberen Grieß. Die donauabwärts fahrenden und beim Werdertor anlegenden Lastschiffe brachten Salz, Fische, Obst, Schlachtvieh, Steinplatten, Brenn- und Bauholz. Aus dem Salzkammergut eintreffende Salzschiffe legten am "Salzgries" (mhd. "salzgriez", 1276 an dem grieze) als unterstem Punkt an, daran reihten sich donauaufwärts die Fischzillen ungefähr bei der heutigen Augartenbrücke, die Obstschiffe am sogenannten "Schanzel", die mit Vieh, Stein und Holz beladenen Schiffe an der jetzigen Roßauer Lände an. Mit dem Zurichten des Bau- und Brennholzes waren die "Kleuber" beschäftigt (kleuben, klieben = spalten), welche ihre Hütten und Höfe vor dem Werdertor unter den Flötzern hatten; man unterschied z. B. bretterkleuber (Bretterspalter) und steckhenkleuber (für Weinstöcke). Die Schindler (Schindelmacher) hatten ihre Werkstätten und Stadeln ebenfalls vor dem Werdertor. Später hieß das Ufer zwischen Stroheck (Stroheckgasse) und Pramergasse "Am Badergries" (nach den dort 1646 errichteten öffentlichen Badestuben), von der Porzellangasse bis zum Donaukanal 1662 auf der Scheiben (= ebene, flache Uferstelle). Im 18. Jahrhundert (1787) erstreckte sich von Althan bis zum Stroheck die "Schwabengestätte"; der Name wird auf schwäbische Holzhändler und Schiffer zurückgeführt, hängt aber eher mit dem "Schwabenzug" zusammen. Hier landeten die Kolonisten; viele heirateten erst, ehe sie nach Südungarn weiterfuhren.