SCHUBERT-BRUNNEN
Der 1928 vom Wiener Schubertbund und von der Bezirksvertretung Alsergrund errichtete Brunnen ist ein Werk des Bildhauers Theodor Stundl und des Architekten Franz Matuschek. Auf einem quadratischen Stufensockel inmitten eines quadratischen Beckens kauert die überlebensgroße Gestalt des Lauschenden Mädchens", das Gesicht und die Handflächen himmelwärts gerichtet. Der Brunnen wurde zum 100. Todestag des in diesem Bezirk geborenen Komponisten Franz Schubert errichtet. (Schubert, geb. 31. 1. 1797, Vorstadt Himmelpfortgrund, heute Nußdorfer Straße 54, gest. 19. November 1828, Vorstadt Wieden, heute 4, Kettenbrückengasse 6).
Für das Haus Badgasse 18 ist das Hausschild Zum goldenen Kreuz" überliefert (1716). lm alten Haus Nr. 20 wohnten die Eltern Franz Schuberts, bevor sie in die Nußdorfer Straße 54 übersiedelten. Auf dem Areal des Hauses Badgasse 22 stand das Lichtentaler Bad.
SCHUBERT-SCHULE
Eine 1921 vom Roßauer Männergesangsverein gestiftete Gedenktafel (Relief von Anton Grath) erinnert daran, dass hier bis 1913 das alte Schulhaus stand. Zu Neujahr 1818 war Franz Schubert vom Schulhaus auf dem Himmelpfortgrund in das Schulhaus in der Roßau übersiedelt, welches er als Schulleiter übernahm. Ob der junge Franz Schuberth hier ebenfalls unterrichtet hat, lässt sich nicht beweisen. Sicher ist jedoch, dass Schubert im alten Haus wiederholt gewohnt und komponiert hat.
Über dem Haustor das Hauszeichen des Albaues Zur Hl. Dreifaltigkeit" mit der Darstellung des Gnadenstuhles. Das ursprüngliche Haus war im Besitz des Seidenzeugfabrikanten Heinrich Grob, dessen Tochter Theresia von Franz Schubert verehrt wurde.
SCHUBERTHOF
Rechts vom Haustor eine vom Wiener Schubertbund 1960 gestiftete Marmortafel mit Schubert-Relief.
SCHUBERT-BÜSTE
Vor der, 1974 erbauten Schule wurde am 12. Oktober 1975 eine bereits 1963 anlässlich des 100. Bestandsjubiläums des Schubertbundes gestiftete, von Gustinus Ambrosi geschaffene Schubert-Büste aufgestellt.
LICHTENTALER PFARRKIRCHE
ZU DEN HL. 14 NOTHELFERN"
An Stelle einer Anna-Kapelle entstand ein von der Bruderschaft zu den hl. 14 Nothelfern" finanzierter Neubau, zu dem Kaiser Karl VI. 1712 den Grundstein legte; 1718 war die Kirche weitgehend fertiggestellt (1723 Pfarre). 1769-73 wurde die Kirche erweitert; sie erhielt durch Josef Ritter und Thaddäus Adam Karner ihre heutige Gestalt (Gedenktafel im Kirchenschiff links). Mit dem nördlichen Turm wurde der Bau 1827 vollendet (Gedenktafel im Kirchenschiff rechts). An der zweitürmigen Kirchenfassade befindet sich rechts vom Eingang ein steinernes Kruzifix von Josef Klieber (1827). Das Kircheinnere (ein weitläufiger Saalbau mit Flachkuppeln) ist durch die künstlerische Ausstattung bedeutsam: Deckengemälde von Franz Zoller und Franz Singer, Hochaltar von Ferdinand Hetzendorf v. Hohenberg, Altargemälde von Leopold Kuppelwieser und Franz Zoller. Pietá von Franz Böck in der Mittelnische links (um 1725). Besonders zu erwähnen ist noch die Schubert-Orgel". Am 31. Jänner 1797 wurde in dieser Kirche Franz Schubert getauft (Gedenktafel mit Marmorrelief an der Westfront der Kirche von Robert Ullmann, 1928); die Renovierung der Taufkapelle (mit Stuckplastik Taufe Christi") wurde 1923 aus den Mitteln des Bundesdenkmalamtes und der Altstadterhaltung des Kulturamts der Stadt Wien gefördert. Schubert wirkte an der Kirche als Sänger und Musiker und komponierte zu deren 100jährigem Jubiläum 1814 die große Messe in F-Dur, 1815 die große Messe in G-Dur. Von Musikliebhabern wird das Gotteshaus als Schubertkirche" bezeichnet. 1978 wurde hier Wiens erstes Pfarrmuseum eröffnet; es zeigt eine ständige Ausstellung zur 250jährigen Geschichte der Pfarre Lichtental (So 10-12 Uhr). Unter der Kanzel und im Hausflur des Pfarrhauses Höhenmarke der Donauüberschwemmung von 1830.
SCHUBERTS GEBURTSHAUS
In dem kleinen einstöckigen Haus Zum roten Krebsen" auf dem Himmelpfortgrund mit seinen gassenseitig fünf Fensterachsen und einer hübschen Portalbekrönung, das damals einem Matthias Schmidthuber gehörte, kam am
31. Jänner 1797 Franz Schubert als Sohn des Schullehrers Franz Schubert und dessen Frau Elisabeth (geb. Vietz) zur Welt. Die Familie wohnte hier bis 1801 und übersiedelte dann in die Säulengasse 3. Das Haus in der Nußdorfer Straße, dessen langgestreckter Hof mit den beiden Hoftrakten und den Pawlatschengängen für die Bauzeit typisch ist, wurde von der Gemeinde Wien angekauft und am 18. Juni 1912 als Museum eröffnet. Nach grundlegender Renovierung aus Mitteln des Kulturamts der Stadt Wien (seit 1966) nahm man Bedacht, den zu Schuberts Lebzeiten herrschenden Hauszustand wiederherzustellen; die Wiedereröffnung als Museum erfolgte am 14. Mai 1969. - Im Garten (links) wurde 1910 der von Josef Müllner (1879-1968) geschaffene Forellenbrunnen" aufgestellt; am 19. Oktober 1963 enthüllte man im Hof auch eine Schubert-Büste von Gustinus Ambrosi (sie befindet sich seit 12. Oktober 1975 in der Grünfläche vor der neuen Schule" Marktgasse 35). - Öffnungszeiten des Museums: Di bis Fr 10-16 Uhr, Sa 14-18 Uhr, So und Ftg 9-13 Uhr.
SCHUBERTHAUS
Das gegen Ende des 18. Jh.s in der Vorstadt Himmelpfortgrund erbaute Schulhaus der Pfarre Lichtental (Zum schwarzen Rössel") gehörte zu deren Pfarrsprengel. Hier unterrichtete Franz Schuberts Vater 1786-1817. Das Haus wurde von ihm mit Hilfe einer Hypothek 1801 käuflich erworben, bis 1818 bewohnt (dann zog er in die Roßau), jedoch erst 1826 verkauft. Die Fassade ist durch Ortsteine und plattenumrahmte Fenster charakterisiert. Franz Schubert besuchte ab 1803 diese Schule und wirkte hier nach seiner Ausbildung im Stadtkonvikt (beendet 1813) als Schulgehilfe seines Vaters (die Mutter war am 28. Mai 1812 verstorben). In der Säulengasse entstanden zahlreiche seiner Kompositionen, vier Symphonien und insgesamt rund 250 Werke für Singstimme und Klavier, dazu viele Tänze und einige Singspiele. Nach der Ballade Der Erlkönig" wurde das Haus eine Zeitlang Erlkönighaus" genannt. Eine Gedenktafel hält die Erinnerung an die Ereignisse wach. Der drückende Schuldienst, der ihn in seiner kompositorischen Tätigkeit stark behinderte, dürfte die Ursache gewesen sein, dass Schubert im Herbst 1816 das väterliche Haus verließ und zu seinem Freund Schober zog (Tuchlauben 20). - Das Gebäude ist aus Mitteln des Wiener Altstadterhaltungsfonds restauriert worden.
Benannt nach Schubert im Jahre 1862.