Rotenhausgasse


Seit 1862. Benannt nach dem "Roten Haus" (ungefähr der Block Garnisongasse 5-11, Rotenhausgasse 6-10 und Frankgasse 6-10), wegen seines hohen, weithin sichtbaren roten Ziegeldaches so benannt. Sein Areal entstand aus vier Gewähren, jede Gewähr aus einem Haus mit Garten bestehend. Eine dieser Gewähren gehörte 1644 dem "Hoff Waxkerzler" Lorenz Werdemann, 1677 dem "Kayserl. Hoffbefreiten Wax Handler" Nicolaus Bonfigliol; 1683 zerstört, wurde das Haus 1685 von dem "Hoffbefreiten Materialist" Johann Baptist Aquilini wieder aufgebaut. 1697 gehörte es seiner Witwe Anna Johanna Ludovica Edl. von Eißenstein, "vorhin Aquilinin, geborne von Werdemann". Diese verkaufte es 1702 an Michael Achatius von Kirchner, "Röm. Kay. May. würckhl. Reichs Hoff Rath", der auch die drei anderen Gewähren dazukaufte, 1712 verkaufte er den ganzen Komplex an Paul Esterházy de Galantha (er blieb bis 1861 im Besitz der Familie Esterházy). 1761 ließ Fürst Paul Esterházy, kaiserl. Feldmarschall, eine Winterreitschule erbauen; diese 1762 eröffnete Reitschule wurde zum Schauplatz der durchziehenden Kunstreitertruppen. 1802 kam es zum Neubau. Nach der Aufhebung des benachbarten Schwarzspanierklosters wurde das "Rote Haus" durch ein Nebengebäude des Klosters erweitert und 1810 umgebaut. Es umfasste nun zwei Stockwerke, vier Höfe, 20 Stiegenhäuser und mehr als 150 Wohnungen. 1888 wurde der rechtsseitige Flügel des Hauses abgebrochen, um für die "Lastenstraße" Raum zu gewinnen, 1889 wurde der übrige Teil demoliert.